Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.

Berlin (2.12.2010) - Am 3. Dezember 2008 wurde das internationale Abkommen über das Verbot von Streumunition unterzeichnet, bereits

1997 das Abkommen über das Verbot von Antipersonenminen. Zwei grausame Waffengattungen, die beide noch lange nach einem Krieg die

Zivilbevölkerung der betroffenen Regionen bedrohen, wurden mit diesen Abkommen geächtet. Dazu haben die Internationale Kampagnen für das

Verbot von Landminen, die 1997 für diesen Erfolg den Friedensnobelpreis erhielt, und die Cluster Munition Coalition

maßgeblich beigetragen. Das Aktionsbündnis Landmine.de, in dem 17 entwicklungspolitische Organisationen über viele Jahre hinweg eng

zusammengearbeitet haben, war bei den erfolgreichen Verbotsprozessen die notwendige treibende und kritische Kraft in Deutschland. Nachdem

nun wesentliche Ziele erreicht wurden, hat das Aktionsbündnis Landmine.de beschlossen, sich Ende 2010 aufzulösen.

 

Wir blicken dabei auf die fast 20-jährige Geschichte einer
Kampagne zurück, die zu den erfolgreichsten Bürgerinitiativen
überhaupt gehört: Kaum ein anderes Waffensystem wurde so gebrandmarkt
wie Minen und minenähnlichen Waffen. Die Auflösung des
Aktionsbündnisses bedeutet allerdings nicht das Ende unseres
Engagements. Weiterhin werden einige Mitgliedsorganisationen die
politische Arbeit fortsetzen und praktische Projekte zur Minenräumung
und Opferrehabilitation unterstützen. Sie werden weiter darüber
wachen, dass die beiden Abkommen eingehalten werden, wichtige
Vertragsstaaten dazukommen und alle Vertragsstaaten ihren
Verpflichtungen bei der Unterstützung der Opfer und der Beseitigung
der Minen durch Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel
nachkommen. Und sie werden insbesondere die deutsche Politik in
diesem Sinne weiter kritisch begleiten.

Aktionsbündnis Landmine.de ist es gelungen, eine breite und
mediengestützte öffentliche Bewegung in Deutschland zu erzeugen, in
der schließlich auch prominente Unterstützerinnen und Unterstützer
wie Schirmherrin Ulrike Folkerts mitgewirkt haben. Über eine Million
Menschen haben die zentralen Forderungen des Bündnisses
unterzeichnet, die 2007 an die Bundesregierung übergeben wurden. Die
Mitgliedsorganisationen von Aktionsbündnis Landmine.de danken denen,
die mit ihrer Unterschrift für den nötigen öffentlichen Druck gesorgt
haben sowie den Künstlerinnen und Künstlern und politischen
Persönlichkeiten, die engagiert mitgewirkt haben. Schließlich geht
Dank und große Anerkennung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Berliner Büros des Aktionsbündnisses, die durch ihre hohe
Kompetenz und ihr unermüdliches Engagement das Fundament der
erfolgreichen Arbeit waren.


Pressekontakt:
Thomas Küchenmeister, Aktionsbündnis Landmine.de +49 (0) 175-496 40 82
François De Keersmaeker, Handicap International Deutschland +49 (0) 176-990 581 85
Thomas Gebauer, medico international e.V. +49 (0) 172-690 6219)