Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.

Die Porträt-Kunst-Aktion „90 Schicksalsschläge“ hat am Freitag, 5. Oktober in Berlin auf die Opfer der Bombardierungen von Wohngebieten aufmerksam gemacht.

Von oben sind mehrere riesige Portraits von Menschen zu sehen, die auf einem Platz aufgereiht sind
Streetart-Aktion in Berlin mit 90 überdimensionalen Porträts von Kriegsopfern | © Marlene Gawrisch 

Jeden Tag werden 90 Zivilist/-innen durch Explosivwaffen getötet oder verletzt. 92 Prozent der Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung – darunter viele Frauen und Kinder. Die Aktion am Berliner Gendarmenmarkt ist Teil des „Inside Out Projekts“ und unterstützt die weltweite Kampagne „Stop bombing civilians “ der gemeinnützigen Organisation Humanity & Inclusion (die Dachorganisation von Handicap International Deutschland).

90 Portäts auf 110 Quadratmetern

90 Nahaufnahmen von je 90 x 135 Zentimeter wurden auf dem Gendarmenmarkt ausgelegt. Stellvertretend für die Betroffenen weltweit zeigen die Aufnahmen Menschen aus Laos, Irak, Südsudan und Kolumbien. Die Folgen der Bombardierungen sind katastrophal: Tod, Behinderungen, psychische Traumata, Zwangsumsiedlungen, Zerstörung wesentlicher Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Schulen, Verseuchung großer Gebiete mit explosiven Resten. Die Städte Rakka in Syrien, Mossul im Irak und die Donbass-Region in der Ukraine sind besonders stark betroffen. Acht Millionen Tonnen Schutt sind allein in Mossul durch explosive Rückstände verunreinigt.

Die Aktion von Humanity & Inclusion (HI) fand auch in Paris, Lyon und Luxemburg statt und wurde im Rahmen des „Inside Out Projekts“ organisiert. Das 2011 initiierte Projekt des Künstlers JR bietet Einzelpersonen und Gruppen auf der ganzen Welt ein Instrument, um auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen.