Ein Minenwarnschild auf einem nebligen Hügel.

Scharfe Anti-Personenminen sowjetischer Bauart sind auf dem "Bombodrom" der Bundeswehr bei Wittstock in Brandenburg entdeckt worden. Deshalb müssen jetzt weite Teile des Truppenübungsplatzes für Besucher gesperrt werden.

Ein Schlagbaum blockiert den Weg auf das Gelände des ehemaligen Bombodroms.
Bisher wurden neun sogenannte Schmetterlingsminen entdeckt, die mit Flüssigsprengstoff gefüllt sind, sagte ein Sprecher der Bundeswehr in Wittstock am Freitag und bestätigte einen Bericht der "Märkischen Allgemeinen". Diese Minenart sei von den sowjetischen Truppen auch in Afghanistan verwendet worden. Sie hat nicht zum Ziel, Fahrzeuge zu zerstören, sondern wird direkt gegen Menschen eingesetzt.

Die Fundstelle habe als eigentlich sicheres Gebiet gegolten. Bei einer Besichtigung durch Pressevertreter sollte die Naturentwicklung des Geländes vorgestellt werden. Dabei entdeckte eine Teilnehmerin ein Metallteil im Boden, das sich als Mine herausstellte. Danach seien weitere acht Minen entdeckt worden. Die Sprengkörper stammten vermutlich aus dem Jahr 1988 und seien wohl damals irrtümlicherweise von einem russischen Raketenwerfer abgefeuert worden. Es werden in der Regel Container mit 42 Minen abgeworfen. Wie viele Minen noch auf dem Gelände verstreut sind, sei nicht bekannt, so der Sprecher.

Für die Suche nach eventuell weiteren Minen werden zehn Hektar des weitläufigen "Bombodroms" durchkämmt. Erschwert werde die Suche durch den flächendeckenden Bewuchs mit Heide. Werden weitere Minen gefunden, sollen diese Ende August gesprengt werden.

Das Bundesverteidigungsministerium hatte im Juli nach einem 17 Jahre dauernden Rechtsstreit mit der Bürgerinitiative Freie Heide auf die Nutzung des Geländes als Luft-Boden-Schießplatz verzichtet. Wie das 14 000 Hektar große Wald- und Heidegebiet an der Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern künftig zivil genutzt werden soll, ist ungeklärt.

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