Ein Minenwarnschild mit Totenkopf auf einem nebligen Hügel.

Schweriner Soldaten bereiteten Kameraden aus ganz Deutschland auf Kosovo und Bosnien vor. Umgang mit Demonstranten, Minenschutz, Selbstverteidigung ' im Kosovo und in Bosnien warten viele Gefahren auf die dort tätigen Bundeswehrkräfte.

Soldaten aus der Landeshauptstadt waren jetzt an der Vorbereitung ihrer Kameraden aus ganz Deutschland auf den Einsatz in den heiklen Krisengebieten beteiligt.

Mehr als sechs Wochen lang wiesen große Hinweisschilder an der Verbindungsstraße zwischen Pasewalk und Torgelow auf eine besondere Ausbildung hin: Dort, auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück in Vorpommern, durchliefen mehr als 1500 Soldaten aus ganz Deutschland in mehreren Durchgängen eine "Einsatzspezifische Grundlagenausbildung", die als Vorbereitung auf Auslandseinsätze auf dem Balkan in Bosnien-Herzegowina bei der EUFOR-Truppe oder im Kosovo bei den KFOR-Einheiten diente. Jeder Lehrgang dauerte eine Woche ' und die Leitung des rund 300 Soldaten starken Ausbildungs- und Unterstützungsverbandes lag beim Panzerbataillon 403 aus Stern-Buchholz.

Unter dem Kommando von Bataillonschef Andreas Marlow rückten Anfang August nahezu zweihundert Soldaten der Einheit nach Vorpommern aus, um diese hochwertige Ausbildung vorzubereiten und durchzuführen. Unterstützt von Soldaten weiterer Verbände wurden, angelehnt an die Bedingungen in den Einsatzländern, an verschiedenen Stationen ausgebildet. "Schwerpunkte der Ausbildung waren die Sicherung von Objekten, der Schutz vor Kampfmitteln, insbesondere Minen, das Selbstschutzschießen sowie eine ergänzende Sanitätsausbildung", erläuterte Oberstleutnant Marlow: "Dabei nutzten wir die Einsatzerfahrungen der Männer unseres Bataillons und konnten so aus der Praxis für die Praxis ausbilden."

Die Koordination der Ausbildung erfolgte über eine Operationszentrale. Hauptfeldwebel Joachim Braun, Truppführer der vierten Kompanie der Schweriner Panzereinheit, tat dort Dienst: "Die Arbeit war fordernd und hat Spaß gemacht", sagt der 42-jährige Soldat, der mit seiner Familie nahe Schwerin wohnt. Sein Kompaniechef, Hauptmann Michael Haack, war neben der Arbeit in der Operationszentrale auch für Grundsatzunterricht zuständig. "Dabei erläuterten Spezialisten die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Einsatzländern, den Umgang mit Medien oder die Bewältigung von Stress", so der Hauptmann. Auch an verschiedenen Funk- und Führungsmitteln wurde geübt. Oberfeldwebel Thorsten Probst: "Über die Gerätekunde hinaus haben wir auch das Absetzen von Funkmeldungen in englischer Sprache geübt."

Als die Soldaten des Panzerbataillon 403 zurück in ihre Kaserne nach Stern-Buchholz verlegt wurden, zog der Kommandeur eine positive Bilanz: "Wir haben eine interessante und fordernde Zeit erlebt", so Oberstleutnant Marlow. Die Schilder an der Straße wurden abgebaut ' es blieb die Gewissheit, gut ausgebildet in den Auslandseinsatz gehen zu können.

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