Ein Minenwarnschild mit Totenkopf auf einem nebligen Hügel.
Mann in Schutzanzug bei der Minensucharbeit
Minensucharbeit unterstützt durch Handicap International und das deutsche Auswärtige Amt © Brice Blondel/HI

Die parlamentarisch beschlossenen Austritte aus dem Landminen-Verbotsvertrag der drei baltischen Staaten und Finnlands, sowie die Ankündigung eines Austritts der Ukraine und Polens sind höchst alarmierend. Sie könnten die Rückkehr einer international geächteten Waffe ermöglichen, deren Opfer zu 85% Zivilist*innen sind - darunter viele Kinder. Die Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Lagerung, Herstellung und Weitergabe von Antipersonen-Minen und verpflichtet die 165 Mitgliedsstaaten zur Opferhilfe. Sie hat damit entscheidend zur Reduzierung der Opferzahlen in Zusammenhang mit Antipersonen-Minen beigetragen – von 30.000 auf 3.000 pro Jahr bis 2013.

Als Begründung für die Austritte führen die osteuropäischen Länder an, ihre Grenzen angesichts des russischen Angriffskriegs besser schützen zu müssen – Antipersonen-Minen sollen dabei der eigenen Sicherheit und dem Schutz der Zivilbevölkerung dienen. Dies ist jedoch eine irrtümliche und gefährliche Annahme. Gary Toombs, Experte von Handicap International (HI) für die Räumung explosiver Kampfmittel, erklärt in einem Interview, warum Antipersonen-Minen als Mittel der Grenzsicherung als überholt gelten. Dabei erläutert er, wie diese Waffen konstruiert sind, welches Missverhältnis zwischen ihrem militärischen Nutzen und den damit verbundenen humanitären und ökologischen Risiken besteht – und zeigt auf, dass es aus fachlicher Sicht wirkungsvollere Alternativen gibt, die zugleich im Einklang mit dem Völkerrecht stehen.

Lesen Sie hier das Interview mit Gary Toombs.

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