Landminen in Syrien
Syrien ist stark mit Landminen verseucht. Das genaue Ausmaß der Kontamination in Syrien ist nicht bekannt, eine besonders hohe Dichte ist aber in den ehemals vom IS kontrollierten Gebieten gegeben. Die syrische Armee lagert Antipersonen-Minen und Antifahrzeug-Minen. Syrien ist kein Mitglied des Verbotsvertrags. Die Zahl der Minenopfer ist weiterhin sehr hoch und steigt kontinuierlich an.
Letztes Update: 20.11.2024
Syrien ist kein Vertragsstaat der Ottawa-Konvention. Zwar erkennt der Staat die Notlage der Minenopfer an, erachtet Antipersonenminen jedoch als notwendige Waffe, wie ihr Einsatz seit 2011 zeigt.
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Das genaue Ausmaß der mit Landminen kontaminierten Fläche in Syrien ist nicht bekannt. Während der Besetzung des sogenannten IS wurden Antipersonenminen systematisch produziert und von Gruppierungen, die Verbindungen zum IS hatten, in Konfliktgebieten verlegt. Zwar ist ganz Syrien von Landminen betroffen, die Minendichte ist jedoch in den ehemals vom IS kontrollierten Gebieten besonders hoch. In den Regierungsbezirken von Idlib und Aleppo im Nordwesten des Landes wurden Minen in Felder von Bauern, Dörfern, neben Straßen und um Schulen und Krankenhäuser verlegt. Aber auch die südlichen Gebiete an der Grenze zu Israel und Jordanien sind betroffen.
Unterwasser-Räumungen von gefährlichen Blindgängern
In Syrien sind ganze Landstriche mit nicht explodierten Kriegsresten verseucht – eine tägliche Gefahr für die Zivilbevölkerung.
Die Teams von HI entfernen diese Sprengkörper auch unter Wasser.
Der syrische Staat ist ebenfalls im Besitz von Antipersonen- und Antifahrzeugminen, welche derzeit aber nicht genutzt werden.
Im Zeitraum von 2011 bis 2021 gab es über 11.000 Tote und Verletzte durch Minen und Blindgänger. Für das Jahr 2023 gibt der Monitor 933 getötete oder verletzte Personen an Syrien ist damit das Land mit der zweithöchsten Opferzahl weltweit im Jahr 2023, nachdem es in den letzten drei Jahren jeweils die höchste Zahl weltweit zu verzeichnen hatte.
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Headerbild: Abdelkrims linkes Bein musste nach einem Unfall mit einer Landmine amputiert werden. - © Benoît Almeras/HI