Landminen in Syrien |  Landmine.de
Abdelkrim sitzt auf seinem Bett und man sieht seine Beinprothese.

Landminen in Syrien

Syrien ist stark mit Landminen verseucht. Das genaue Ausmaß der Kontamination in Syrien ist nicht bekannt, eine besonders hohe Dichte ist aber in den ehemals vom IS kontrollierten Gebieten gegeben. Die syrische Armee lagert Antipersonen-Minen und Antifahrzeug-Minen. Syrien ist kein Mitglied des Verbotsvertrags. Die Zahl der Minenopfer ist weiterhin sehr hoch und steigt kontinuierlich an..

Letztes Update: 21.12.2023

Syrien ist kein Vertragsstaat der Ottawa-Konvention. Zwar erkennt der Staat die Notlage der Minenopfer an, erachtet Antipersonenminen jedoch als notwendige Waffe, wie ihr Einsatz seit 2011 zeigt.

► Lesen Sie hier unseren Hauptartikel über Landminen

Das genaue Ausmaß der mit Landminen kontaminierten Fläche in Syrien ist nicht bekannt. Während der Besetzung des sogenannten IS wurden Antipersonenminen systematisch produziert und von Gruppierungen, die Verbindungen zum IS hatten, in Konfliktgebieten verlegt. Zwar ist ganz Syrien von Landminen betroffen, die Minendichte ist jedoch in den ehemals vom IS kontrollierten Gebieten besonders hoch. In den Regierungsbezirken von Idlib und Aleppo im Nordwesten des Landes wurden Minen in Felder von Bauern, Dörfern, neben Straßen und um Schulen und Krankenhäuser verlegt. Aber auch die südlichen Gebiete an der Grenze zu Israel und Jordanien sind betroffen.

Unterwasser-Räumungen von gefährlichen Blindgängern

In Syrien sind ganze Landstriche mit nicht explodierten Kriegsresten verseucht – eine tägliche Gefahr für die Zivilbevölkerung. 

Die Teams von HI entfernen diese Sprengkörper auch unter Wasser.

Der syrische Staat ist ebenfalls im Besitz von Antipersonen- und Antifahrzeugminen, welche derzeit aber nicht genutzt werden.

Im Zeitraum von 2011 bis 2021 gab es über 11.104 Tote und Verletzte durch Minen. Für das Jahr 2022 gibt der Monitor 834 getötete oder verletztze Personen an. Damit hat Syrien im dritten Jahr zu Folge die höchte Zahl an Opfern - trotz der Reduzierung der Opferzahlen die 2021 noch bei 1.277 lag. 

Portraits aus unseren Ausstellungen

In Zusammenarbeit mit dem Journalisten und Fotografen Till Mayer haben wir zwei Ausstellung konzipiert, die deutschlandweit verliehen werden. "Barriere:Zonen" und "erschüttert" erzählen bewegende Geschichten von Menschen aus Krisengebieten, von denen viele eine Behinderung haben. Lesen Sie hier Ihre Geschichten.

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Headerbild: Abdelkrims linkes Bein musste nach einem Unfall mit einer Landmine amputiert werden. - © Benoît Almeras/HI